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Heiko
Epoxy-Meister Registriert seit: Nov 2003 Wohnort: Hachenburg Verein: Solaris RMB e.V. Beiträge: 404 Status: Offline |
Beitrag 39884
[27. November 2003 um 08:47]
Hallo Hendrik,
Zitat: Aber dann ist dies doch kein Problem einer vorher aufgetragenen Al2O3-Isolierschicht. Ich nehm mal an ihr benutzt da Aluminiumhaltige Feststoff die sich nach dem oxidieren am Düsenhals absetzen. Würde es da nicht reichen die Düse auszubohren? Aber wenn sich da was am Düsenhals ablagert, deutet das nicht darauf, dass dieser falsch geformt ist? Direkt an dem Hals muss doch dann eine Strömung sein oder gar ein Wirbel der es dem Al2O3-Partikel ermöglicht sich an der Wand des Düsenhals abzulagern, wie Sand an der Innenseite einer Flussbiegung. Wenn dann noch der Düsenhals aus Aluminium oder sogar schon mit einer Al2O3-Schicht überzogen ist, müsste sich dieser effekt ja noch verstärken. MFG Heiko Physiker sind universell einsetzbar, jeder sollte einen haben. |
Hermann
SP-Schnüffler Registriert seit: Okt 2002 Wohnort: Göttingen Verein: Beiträge: 907 Status: Offline |
Beitrag 39900
[27. November 2003 um 14:29]
Moin !
Zwar wollte ich noch nichts ins Forum stellen, aber.... hier dies ist nur ein Entwurf. Über Tips oder Verbesserungen wäre ich dankbar. Gruß: Hermann Folgende Datei wurde angehängt: Risiko ist die Bugwelle des Erfolgs. (Carl Amery) |
Rocketom
SP-Schnüffler Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: WF Verein: ja Beiträge: 749 Status: Offline |
Beitrag 39973
[28. November 2003 um 12:58]
Hallo,
mal kurz zum Auftragen des Aluminiumoxides. Aluoxid als Ausgangsmaterial ist quasi wertlos, da es chemisch fast inert ist. (Ist ja in der späteren Schicht auch Sinn der Sache...) Ausserdem hat es einen monstermäßig hohen Schmelzpunkt von 2700° oder sowas. Solche Wärmeschutzschichten werden mit einem sog. CVD-Verfahren aufgetragen, das steht für: Chemical Vapor Deposition Also chemisches Abscheiden aus der Gasphase. Hierfür braucht man als Ausgangsmaterial erstmal einen organischen, weil leicht verdampfbaren Precursor. In diesem Beispiel sagen wir mal Aluminium-THD oder Aluminiumacetylacetonat. Ist teuer und giftig, logisch. Das Zeug wird nun leicht erwärmt, der Dampf wird über das Werkstück gebracht, welches bei sagen wir 900° im Vakuumofen wartet. Das Zeug zersetzt sich am heissen Werkstück, Aluoxid scheidet sich ab. Voilá!!! Wem das zu schlecht geht, der kann unter Hochspannung noch ein Plasma in dünner Argonatmosphäre zünden, das ionisierte Gas im Feld (Hehe, MHD!) unterstützt den Teilchentransport! Schon haben wir PACVD!!! Plasma Assisted Chemical Vapor Deposition Das geht richtig gut. Wird daher industriell angewendet. Noch kurz etwas Off-Topic zum Thema MHD (Magnetohydrodynamik) u. Plasma: Auf dem Bild sieht man wie ein paar starke Neodym/Praseodym-Magnete, die ich in ein Argon-Plasma bei 2 kV und einmal zehn hoch minus eins millibar gesteckt habe, die Feldlinien im Plasma verbiegen. Hehe. Das ist dann keine industr. Anwendung, sondern einfach nur "MAd ScieNce". Visit Mad Science at: http://www.voltnet.com Folgende Datei wurde angehängt: "Am Schluß jeder Berechnung steht das Experiment" (Rolli) |
Neil
99.9% harmless nerd
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline |
Beitrag 39976
[28. November 2003 um 13:23]
Hi,
CVD eignet sich sogar dazu auf Werkstücken mit geringer Wärmefestigkeit hochtemperaturbeständige Schichten aufzutragen. Ich denke für uns nicht ganz das was wir suchen, weil auch nur sehr dünne Schichten entstehen. Für uns wäre es schon mal hilfreich wenn wir wissen würden, wie man aus Aluminiumoxidpulver einen festen Körper herstellen kann. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Rocketom
SP-Schnüffler Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: WF Verein: ja Beiträge: 749 Status: Offline |
Beitrag 39977
[28. November 2003 um 13:28]
Einen festen Körper aus Aluminiumoxidpulver ?
Du meinst, Du willst eine Düse töpfern??? "Am Schluß jeder Berechnung steht das Experiment" (Rolli) |
Neil
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Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline |
Beitrag 39978
[28. November 2003 um 13:39]
Hi,
jaein. Du kennst doch aus der Chemie die kleine Tiegel aus Aluminiumoxid. Die werden genommen um in einem sehr heißen Ofen Probenmaterial zu erhitzen. wie werden die gemacht, kann man so eine Düse herstellen? Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Rocketom
SP-Schnüffler Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: WF Verein: ja Beiträge: 749 Status: Offline |
Beitrag 39981
[28. November 2003 um 14:02]
Ja, klar kenne ich die kleinen AluOx-Tiegel.
Ich versuche mal rauszufinden, wie die gemacht werden. Wenn ich mich nicht komplett irre, ist das aber auch Töpferware im weiteren Sinne. Man nimmt eben sehr reine Tonerde als Ausgangsmaterial. Mit reinem Al2O3 kann man aber nicht mehr töpfern, wenn es schon totgebrannt ist, also absolut kein Kristallwasser mehr enthält. Gruß, Thomas "Am Schluß jeder Berechnung steht das Experiment" (Rolli) |
Tom Engelhardt
Überflieger
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Beitrag 39986
[28. November 2003 um 14:40]
Zitat: Cool, wir benutzen das, um bestimmte Implantate herzustellen. Eine Reincarbonmatrix bestehend aus vielen einzelnen Netzen (wie menschlicher Knochen), wird so mit Tantal bedampft, das spätere Implantat besteht dann zu 98% aus Tantal und zu 2% aus Carbon - der eigentliche Feststoffanteil am Gesamtimplantat beträgt aber nur 20%, der Rest ist Luft. Und dann kostet ein Stift von 1cm Durchmesser und 12cm Länge schlappe 2300 Euro. Um OnTopic zu werden: Herrmann, schreib mal 'ne Mail zu Aerocon und frag nach Thermokeramik zum Selbstauftragen. Der hat das irgendwo im Regal rumliegen, ein ähnliches Material hat Hendrik IIRC für die HL Düse verwendet. Gruß, Tom |
Achim
Moderator
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Beitrag 40055
[29. November 2003 um 22:09]
Zitat: da gibr es evtl. was passendes aus der Zahntechnik. Daraus werden die Grundgerüste vollkeramischer kronen und Brücken gemacht. Nennt sich Inceram Alumina, ist reines Al2O3 und wird als sog. Schlicker modelliert, in Ultraschall verdichtet und dann mit einem speziellen Glas bei 1500°C infiltriert. Sehr stabil das Ganze. Lässt sich mit einem Al2O3 Sandstrahler praktisch nicht mehr abtragen. Wer es fester will, dafür gibt es "Zirkonia" Al2O3 mit 30% Zirkonoxid Beimengung und speziellem Infiltrierglas. Problem wäre allerdings, wie man das in Düsenform bekommt. Der neueste Schrei ist reines, gehipptes Zirkonoxid, das via cad-Cam aus einem massiven Block geschliffen wird. Leider will meine Software nur Kronengerüste machen und keine Düsen Es gäbe allerdings noch das vorgesinterte Zirkonoxid, das wesentlich weicher ist und vielleicht auf einer Drehbank noch bearbeitet werden könnte. Das schrumpft beim Sinterprozess allerdings um 30% und die verfügbaren Blöcke sind relativ klein. Ob das für die Düse dann reicht ist zweifelhaft. Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Neil
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Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline |
Beitrag 40057
[29. November 2003 um 22:43]
Hi,
ich kenne hippen und einen der da in so eine Firma arbeitet. Der könnte evtl. größeres hippen wenn er den nur gneug Rohmaterial hätte. Das schrumpfen ist natürlich nicht so toll, aber ich denke berechenbar, sonst würde ja die Kronen nicht passen. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |