Hi,
ich würde das anders machen.
Wenn du die Brennkammer und Düse mit beiden Komponenten kühlen willst, mußt du da zwei verschiedene Rohrsystem vorsehen. Das wird schwierig. Daher würde ich eher dazu übergehen und nur den Brennstoff für die Kühlung nehmen. Das wird so auch bei herkömlichen Triebwerken gemacht. Ich frage mich allerdings ob ein druckverflüssigtes Gas dafür geeignet ist. Wenn durch die Kühlung das Medium soweit aufgeheizt wird, das es bei gegebenen Druck die Phase wechselt, kann der Motor versagen, weil dann der Gasstrom am Ende nicht mehr genug Energie aufnehmen kann. Daher wäre das vorher zu klären, wie groß der Energiefluß in das Kühlmedium ist.
Dann nutzt du deinen Wärmetauscher um den ganzen Tank aufzuheizen. Das würde ich nicht machen. Ich würde einen Nebentank, der viel keiner ist, aufheizen. Der muss nur soviel Flüssiggas enthalten, das er in der Lage ist den Druck im großen tank aufrecht zu erhalten. Dadurch benötigst du weniger Energie, weil du nicht das ganze andere Gas aufheizen mußt. Es strömt dann allerdings kühler in die Brennkammer.
Das Prinzip an sich sollte funktionieren wenn ein Teil des Kühlmittelstroms erst durch einen Wärmetauschen Wärme an dem Tank abgibt und dann in die Brennkammer strömt. Das könnte so aussehen wie eine Heizwendel, nur das diese eben ein Rohr ist wo das Kühlmittel druchströmt.
Es wurden früher schon Motoren gebaut, die komplett in dem Tank lagen. Auch gab es die Ideen einen gewisse Menge Oxidator im Treibstofftank und eine gewisse Menge Triebstoff im Oxidatortank zu verbrennen um den Druck aufrecht zu halten (Oberth 1929). Dieses Prinzip wird heute bei dem Space Shuttle in etwa so verwendent. Nur da wird das halt nicht im Tank gemacht sondern in der Turbopumpe. Ein gewisser Teil wird in der Pumpe verbrand um die Pumpe anzutrieben. Wie ein Düsenmotor.
Eine andere Methode die Brennkammer zu kühlen, wäre eine Filmkühlung. Es wird Brennstoff an der Innenseite der Brennkammer so eingepsritzt, das er als Film an der Innenwand herunter läuft und dort verdampft. Das erspart evtl. einen komplizierten Aufbaue des Motors.
Anbei mal ein Bild wie so ein Motor aussehen könnte. Gebaut von WvB 1933-134 aus Aluminium.
Ofen Type 1 W
Effektiver Schub ca. 130kg
Gesamtverrbauch Brennstoff + Sauerstoff 1,0kg/s
Vorgesehener Ofendruck 10,2 ata
Innerer Durchmesser der rennkammer 130mm
Düse:
Halsdurchmesser 43mm
Mündungsdurchmesser 65mm
Länge des divergenten Teils 120mm
Ofen type 2B
Effektiver Schub ca. 300kg
Gesamtverrbauch Brennstoff + Sauerstoff 2,0kg/s
Vorgesehener Ofendruck 10,2 ata
Innerer Durchmesser der rennkammer 160mm
Düse:
Halsdurchmesser 51mm
Mündungsdurchmesser 77mm
Länge des divergenten Teils 145mm
Man sieht, so kompliziert ist das garnicht. Es sollte aber noch darauf hin gewiesen werden, das die Triebwerke eine Wasserkühlung hatten. Es wurde nicht Brennstoff oder Oxidator genommen sondern Leitungswasser. Das ging halt im Prüfstand so. Spätere die geflogen sind, wurden dann durch den Brennstoff gekühlt.
Oxidator und Brennstoff wurden mit Stickstoff gefördert. Damals war die Förderung schon ein Problem und daher wurde die Turbopumpe entwickelt.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.