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Prefect123
Epoxy-Meister Registriert seit: Jul 2014 Wohnort: Bangor Verein: AG-M, TRA 10915, NSWRA, Tripoli NSW Beiträge: 270 Status: Offline |
Beitrag 7655601
[13. Mai 2023 um 18:37]
Hallo Thomas,
da will ich doch mal der Aufforderung folgen :-) Erst mal willkommen auch von mir und prima, dass Du Dich so intensiv damit beschäftigst. Zu Deiner Konstruktion: Zunächst fällt mir auf, dass Du Gummiband als Shockcord verwendest. Das ist bei kleinen Raketen durchaus noch ok, bei der Gewichtsklasse schon arg grenzwertig und bei mehr schlicht ein No-Go. Der Grund ist, dass ein Gummiband den Öffnungs- bzw. Bremsschock mindert indem es sich längt. Dummerweise aber die Energie nach Erreichen der maximalen Länge dann wieder in Form von Bewegungsenergie abgibt. Will sagen, die Teile schnellen wieder aufeinander zu. Je nach Wucht macht das Schaden! Auch ist ein Gummiband meist wenig "reissfest", das ist schnell ab. Besser sind hier andere Materialen. Diese müssen aber a) fest genug sei und b) lang genug sein Forderung a) ist meist gut erreichbar, wenn man nicht gerade Bindfaden nimmt, sind die meisten Leinen (z.B. aus dem Bergsteigerbedarf) bruchfest genug. Forderung b) ist komplexer. Hier hängt es nämlich von mehreren Parametern ab. zum einen ist die Längendehnung unter Last von Interesse, denn die bestimmt, wie viel Energie durch die Leine aufgenommen wird (und nicht wieder abgegeben wird, zumindest nicht viel). Daraus kann man dann die Bremskraft berechnen (abschätzen oder ausrechnen wie schnell die Teile auseinander gehen und die Geschwindigkeit muss abgebremst werden. Bremsweg ist die Längenänderung der Shockcord. Klingt kompliziert? Ist es auch. Daher kannst Du in Deinem (noch) Bereich durchaus einfach eine Leine, z.b. 3-5mm aus Nylon nehmen. Die muss dann etwas länger sein, ich würde 3-5meter vorschlagen. Leider ist Nylon empfindlich gegen Hitze, also braucht es noch einen Protector aus Nomex (TM)... Und wenn Du Rundleinen nimmst, dann musst Du aufpassen, dass sich die Leine nicht mal eben durch den oberen Rand Deines Körperrohres schneidet. Flachband ist besser. Du kannst auch Kevlar nehmen, der Vorteil ist hier die hohe Bruchfestigkeit, aber das dehnt sich sehr, sehr wenig. Da muss die Leine noch länger sein. ----- Du hast bei Deiner Rakete, so wie es aussieht, einen Schubring im Motorrohr vorgesehen. Das würde ich nicht machen, denn damit bist du auf eben genau eine Motorlänge beschränkt. Nimm Motoren mit Schubring und wenn das Deine nicht haben, dann sind mehrere Wicklungen Kreppband um das untere Ende des Motors ausreichend. Es fehlt die Motor-Retention, d.h. die Halterung, die dafür sorgt, dass der Motor bei Zündung der Ausstossladung nicht nach hinten weg fliegt (und keinen Druck nach vorne aufbaut). ---- Du hast den Apogee-Fallschirm in der Mitte des (langen) Körperrohrs eingezeichnet und daraus berechnet sich der Cg. Dummerweise wird der Fallschirm dort aber nicht bleiben. Beim Start rutscht er nach unten und der Cg wandert deutlich! nach unten. Also bitte für die Stabilitätsberechnung den Fallschirm dicht über den Motor legen. Auch sehe ich nicht, wie Du den Fallschirm "unten" befestigen willst. Das Bauteil fehlt. Alternativ kannst du auch einfach einen Bulkhead mit Löchern (für den Druck) in die Mitte des Körperrohrs kleben und daran alles befestigen. Dann rutscht der Fallschirm auch nicht nach unten. ------------- Du könntest die Flossen etwas größer machen und TTW (also durch das Körperrohr durch auf das Motorrohr kleben), musst Du aber nicht. TTW ist in der Regel sowohl steifer als auch klebefester als stumpf auf das Körperrohr geklebt. Aber bei der Rakete ist das nicht wirklich ein Problem. ------------- Wie willst Du das Bergungssystem realisieren, speziell den Hauptfallschirm ausstossen? Kleiner Hinweis: Es hält sich immer mal der Mythos, dass die Ausstossladung den Fallschirm herausdrückt. Das ist grundfalsch. Würde der Fallschirm so dicht im rohr sitzen, dass sich tatsächlich Druck aufbauen würde, dann geht er sehr schwer raus und es gibt genügend andere Leckstellen über die der Druck entweichen kann. Der Fallschirm wird immer durch das weg fliegende Raketenteil herausgezogen (also z.B. Spitze oder E-Bay) ----------- Und du fragtest in einem anderen post nach Berechnungen für Fallschirm und Shockcord. Wenn Du das richtig machen willst, dann schau Dir den Link an: http://argoshpr.ch/j3/index.php/knowhow/recovery/123-richtiges-design-von-bergungssystemen Viel Spass beim Weitermachen, Entwerfen und dann bauen! Mathias ----- TRA L3 TAP-Member Erste Regel der Fehlersuche: Verschwende keine Zeit, hole einen groesseren Hammer. Bei Facebook fehlt unter dem Eingabefeld “Was machst du gerade?” noch ein weiteres für: “Und was solltest Du eigentlich machen?”. |
Thomas FD
Raketenbauer Registriert seit: Mai 2023 Wohnort: Fulda Verein: AGM Beiträge: 121 Status: Offline |
Beitrag 7655605
[14. Mai 2023 um 14:50]
Hallo Mathias,
vielen Dank erstmal, dass du dir die Zeit genommen hast, mir bei meinem Projekt zu helfen. Ich habe mich gestern Abend nochmal hingesetzt und über das geschriebene nachgedacht und etwas recherchiert. Zu Deiner Konstruktion: Zunächst fällt mir auf, dass Du Gummiband als Shockcord verwendest. Das ist bei kleinen Raketen durchaus noch ok, bei der Gewichtsklasse schon arg grenzwertig und bei mehr schlicht ein No-Go. Der Grund ist, dass ein Gummiband den Öffnungs- bzw. Bremsschock mindert indem es sich längt. Dummerweise aber die Energie nach Erreichen der maximalen Länge dann wieder in Form von Bewegungsenergie abgibt. Will sagen, die Teile schnellen wieder aufeinander zu. Je nach Wucht macht das Schaden! Auch ist ein Gummiband meist wenig "reissfest", das ist schnell ab. Besser sind hier andere Materialen. Diese müssen aber a) fest genug sei und b) lang genug sein Forderung a) ist meist gut erreichbar, wenn man nicht gerade Bindfaden nimmt, sind die meisten Leinen (z.B. aus dem Bergsteigerbedarf) bruchfest genug. Forderung b) ist komplexer. Hier hängt es nämlich von mehreren Parametern ab. zum einen ist die Längendehnung unter Last von Interesse, denn die bestimmt, wie viel Energie durch die Leine aufgenommen wird (und nicht wieder abgegeben wird, zumindest nicht viel). Daraus kann man dann die Bremskraft berechnen (abschätzen oder ausrechnen wie schnell die Teile auseinander gehen und die Geschwindigkeit muss abgebremst werden. Bremsweg ist die Längenänderung der Shockcord. Klingt kompliziert? Ist es auch. Daher kannst Du in Deinem (noch) Bereich durchaus einfach eine Leine, z.b. 3-5mm aus Nylon nehmen. Die muss dann etwas länger sein, ich würde 3-5meter vorschlagen. Leider ist Nylon empfindlich gegen Hitze, also braucht es noch einen Protector aus Nomex (TM)... Und wenn Du Rundleinen nimmst, dann musst Du aufpassen, dass sich die Leine nicht mal eben durch den oberen Rand Deines Körperrohres schneidet. Flachband ist besser. Du kannst auch Kevlar nehmen, der Vorteil ist hier die hohe Bruchfestigkeit, aber das dehnt sich sehr, sehr wenig. Da muss die Leine noch länger sein. Ja es stimmt, es klingt etwas kompliziert. Ich werde mich mit diesem Thema noch intensiver beschäftigen, da ich es zu 100 % verstehen möchte. Ein Gummiband war bei diese Rakete nicht geplant. Ich habe es bei Open Rocket nur als Beispiel verwendet und vergessen es umzubenennen. Geplant ist ein Flachband, jedoch muss ich mich noch mit den genauen Abmaße beschäftigen. _____ Du hast bei Deiner Rakete, so wie es aussieht, einen Schubring im Motorrohr vorgesehen. Das würde ich nicht machen, denn damit bist du auf eben genau eine Motorlänge beschränkt. Nimm Motoren mit Schubring und wenn das Deine nicht haben, dann sind mehrere Wicklungen Kreppband um das untere Ende des Motors ausreichend. Es fehlt die Motor-Retention, d.h. die Halterung, die dafür sorgt, dass der Motor bei Zündung der Ausstossladung nicht nach hinten weg fliegt (und keinen Druck nach vorne aufbaut). Was genau ist ein Schubring? Um ehrlich zu sein, habe ich da noch ein paar Fragezeichen was das Motorrohr und alles was dazu gehört betrifft. Danke für den Hinweis mit der Motor-Retention. Leider weiß ich noch nicht wie dieses System funktioniert. Welches für welchen Motor passt und ich verwenden kann. Damit muss ich mich auch nochmal intensiver beschäftigen. _____ Du hast den Apogee-Fallschirm in der Mitte des (langen) Körperrohrs eingezeichnet und daraus berechnet sich der Cg. Dummerweise wird der Fallschirm dort aber nicht bleiben. Beim Start rutscht er nach unten und der Cg wandert deutlich! nach unten. Also bitte für die Stabilitätsberechnung den Fallschirm dicht über den Motor legen. Auch sehe ich nicht, wie Du den Fallschirm "unten" befestigen willst. Das Bauteil fehlt. Alternativ kannst du auch einfach einen Bulkhead mit Löchern (für den Druck) in die Mitte des Körperrohrs kleben und daran alles befestigen. Dann rutscht der Fallschirm auch nicht nach unten. Mit diesem Thema habe ich mich gestern lange auseinander gesetzt. Und ja, so wie ich es geplant habe war es falsch. Geplant war am oberen Zentrierring eine Ösen Schraube anzubringen wo man das Flachband anbringen kann. Wie du dann beschrieben hast ist mir dann aufgefallen, dass im unterem Rohr zu viel Platz ist und der Apogee-Falsschirm nach unten rutscht. Auch in der Praxis war mir dann nicht klar, wie ich an die Öse komme, da das Rohr doch etwas lang ist. Diesen Bereich werde ich auf jeden Fall überarbeiten. Noch eine Frage dazu: Kommt die Ausstoßladung immer über den Motor? Oder kann man das auch anders verwirklichen? Geplant war eigentlich eine Ausstoßladung von der Mitte (E-Bay) die dann den unteren Teil nach unten drückt? _____ Du könntest die Flossen etwas größer machen und TTW (also durch das Körperrohr durch auf das Motorrohr kleben), musst Du aber nicht. TTW ist in der Regel sowohl steifer als auch klebefester als stumpf auf das Körperrohr geklebt. Aber bei der Rakete ist das nicht wirklich ein Problem. Darüber habe ich mir auch lange Gedanken gemacht, wie ich es am Ende machen möchte. Beide Varianten finde ich interessant. Und so habe ich es jetzt geplant: Die Flossen werde auf das Körperrohr mit Epoxy geklebt. Anschließend werden die Flossen von beiden Seiten ca. 10 grad Radius mit Epoxy verklebt. Nach dem trocknen kommen noch 2 Schichten GFK über die gesamten Flossen. So ist es erstmal geplant, da mich die Bauweise sehr fasziniert. Allerdings kann ich auch nochmal über die TTW Variante nachdenken. _____ Wie willst Du das Bergungssystem realisieren, speziell den Hauptfallschirm ausstossen? Kleiner Hinweis: Es hält sich immer mal der Mythos, dass die Ausstossladung den Fallschirm herausdrückt. Das ist grundfalsch. Würde der Fallschirm so dicht im rohr sitzen, dass sich tatsächlich Druck aufbauen würde, dann geht er sehr schwer raus und es gibt genügend andere Leckstellen über die der Druck entweichen kann. Der Fallschirm wird immer durch das weg fliegende Raketenteil herausgezogen (also z.B. Spitze oder E-Bay) Das ist eine gute Frage. Und als ich mir Gedanken über diese Frage gemacht habe, sind mir ein paar Dinge in meiner Konstruktion aufgefallen. Also so ist es geplant: Die E-Bay ist an dem kürzerem Rohr befestigt (angeschraubt). An beiden Seiten ist eine Ausstoßladung angebracht. Am Apogee wird die erste Ausstoßladung gezündet. So das es das lange Rohr nach unten drückt und der Fallschirm aufgeht. Danach folgt die zweite Ausstoßladung, dabei wird die Spitze rausgedrückt und somit auch der Hauptschirm rausgezogen wird. So ist es geplant, ob es richtig ist oder funktioniert muss ich noch herausfinden. _____ Und du fragtest in einem anderen post nach Berechnungen für Fallschirm und Shockcord. Wenn Du das richtig machen willst, dann schau Dir den Link an: http://argoshpr.ch/j3/index.php/knowhow/recovery/123-richtiges-design-von-bergungssystemen Vielen Dank dafür, hilft mir sehr weiter. Wird ausgedruckt und studiert. Wünsche euch allen noch einen schönen Sonntag! Schöne Grüße Thomas |
Prefect123
Epoxy-Meister Registriert seit: Jul 2014 Wohnort: Bangor Verein: AG-M, TRA 10915, NSWRA, Tripoli NSW Beiträge: 270 Status: Offline |
Beitrag 7655606
[14. Mai 2023 um 15:12]
Hi,
oh, alles gut. Es ist noch kein Meister, dafür aber viele Raketen vom Himmel gefallen... Ich versuch mal ein wenig mehr zu antworten: - Flachband ist grundsätzlich eine gute Sache, weil es die sog. Zipperneigung verringert. Zipper ist das Einschneiden in das Körperrohr. - Bei dieser Rakete brauchst Du (noch) nicht wirklich die Shockcord berechnen, aber schön, wenn Du damit schon mal Erfahrung sammelst. Irgendwann ist dass dann ein Muss... - Zum Thema Ösen- oder Augenschrauben: Bitte darauf achten, dass das Auge verschweisst ist und nicht nur einfach gebogen. Bei schweren Raketen oder zu starken Bremskräften biegt sich sowas leicht auf. - Es gibt grundsätzlich mal zwei Arten den Motorschub in die Rakete zu bringen (oh je, nicht sehr physikalisch ausgedrückt). Zum einen mittels eines eingeklebten Ringes vor dem Motor, der diese daran hindert durch den Schub nach vorne zu wandern. Und zum anderen über einen Ring, der am unteren Ende des Motors befestigt ist und der größeren Durchmessers als das Motorrohr ist. Der hindert dann auch den Motor am vorwärts rutschen. Bei letzterem ist das Motorrohr einfach nur ein Rohr zum Einbauführen des Motors und zur thermischen Isolation. Du kannst dann Motoren unterschiedlicher Länge einsetzen, sofern sie alle den Schubring unten haben - Retention. Der Motor sitzt ja mehr oder weniger locker im Motorrohr. Wenn nun eine Kraft auf den Motor wirkt, die ihn nach hinten schieben will, dann wird sich der Motor dorthin bewegen, also aus dem Motorrohr raus. Die Kraft kann z.B. der Öffnungsschock des Fallschirms sein oder aber die Zündung der Ausstossladung, die an den meisten Motoren angebracht ist. Ersteres ist nur blöd, weil der Motor dann weg ist (kann teuer werden), letzteres verhindert meist zuverlässig, dass sich genügend Druck in der Rakete aufbaut um den Fallschirm herauszubekommen. Als Retention für kleine Motoren ist meist ein einfacher Federstahl oder Klammer genutzt. Bei größeren gibt es unterschiedlichste Systeme. Allen gemein ist jedoch, dass sie mittels Formschluss den Motor daran hindern nach hinten zu rutschen... - Tja, lange Körperrohre und Befestigungen unten... Immer wieder gerne ein Problem. Es gibt aus meiner Sicht zwei Hauptlösungen dafür: 1. Permanente Installation der Shockcord da "unten", so dass man nach Bau der Rakete nicht mehr dran muss und 2. Einbau einer Trennstelle dort "unten", die dann verschraubt oder sonst wie fest gehalten wird, damit die Rakete sich dort nicht öffnet. Methode 1 hat den Nachteil, dass man die Shockcord nicht mehr wechseln kann, die zweite halt, dass es zusätzliche Bauteile und damit Gewicht sehr tief unten hat. - Uiii. T2T Glasfaser bei der Rakete... Ich erkenne, dass Du einen Versuchsträger bauen willst, Versuchsträger für Deine Baukunst bzw. Baumöglichkeiten. Aus technischer Sicht ist das sehr großer Overkill für diese Rakete. Selbst L3-Raketen kommen oft ohne aus. - Ausstossladungen: Du erklärst prima ein sog. Dual-Deployment mittels Elektronik. Will sagen, Du nutzt die Ausstossladung des Motors nicht. Eigentlich alle Motoren unterhalb von 75mm Durchmesser haben eine Ausstossladung vorgesehen. Bei A-D ist die meist irreversibel eingebaut, Du kannst die nicht entfernen (Ausnahme sind sog -0 Motoren, die haben keine). Bei allen Reloadables füllt man das Schwarzpulver nachträglich ein oder lässt es halt bleiben :-). Bei Deiner Rakete ist es vielleicht keine schlechte Idee die Motorladung als Backup zu nutzen, so dass wenigstens die Haupttrennung erfolgt, falls die Elektronik oder der Zünder versagt. Mathias PS: Wenn Du so in dem Tempo und "Lernwillen" weiter machst haben wir Dich bald als HighPowerflieger :-) ----- TRA L3 TAP-Member Erste Regel der Fehlersuche: Verschwende keine Zeit, hole einen groesseren Hammer. Bei Facebook fehlt unter dem Eingabefeld “Was machst du gerade?” noch ein weiteres für: “Und was solltest Du eigentlich machen?”. |
AchimO
Poseidon Registriert seit: Jul 2014 Wohnort: Berlin Verein: AGM Beiträge: 1520 Status: Offline |
Beitrag 7655610
[14. Mai 2023 um 18:11]
Kleine Korrektur:
-0 Motoren ( zumindest bei Klima) haben eine Ausstoßladung mit Verzögerung 0 Sekunden -P Motoren (P wie plugged) haben keine Ausstoßladung Gruß Achim laminare necesse est! Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten! |
Prefect123
Epoxy-Meister Registriert seit: Jul 2014 Wohnort: Bangor Verein: AG-M, TRA 10915, NSWRA, Tripoli NSW Beiträge: 270 Status: Offline |
Beitrag 7655611
[14. Mai 2023 um 18:20]
Hast ja recht. Ist schon arg lange her, dass ich solche Motoren in der Hand hatte.
----- TRA L3 TAP-Member Erste Regel der Fehlersuche: Verschwende keine Zeit, hole einen groesseren Hammer. Bei Facebook fehlt unter dem Eingabefeld “Was machst du gerade?” noch ein weiteres für: “Und was solltest Du eigentlich machen?”. |
Bäckchen
rauchender Poseidon Registriert seit: Jun 2004 Wohnort: Nähe NE Verein: Beiträge: 2529 Status: Offline |
Beitrag 7655669
[17. Mai 2023 um 20:21]
Hallo Thomas,
ein Tool um Sinkgeschwindigkeit bzw. Fallschirmdurchmesser zu berechnen findest du im Archiv oder mal nach "chute maker" im Netz suchen. Das Programm spikt dann auch gleich mal das Schnittmuster aus wenn du selber nähen willst. https://www.raketenmodellbau.org/archive?action=viewgroup&groupid=85104 Gruß Andreas In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders !? |
Thomas FD
Raketenbauer Registriert seit: Mai 2023 Wohnort: Fulda Verein: AGM Beiträge: 121 Status: Offline |
Beitrag 7655670
[19. Mai 2023 um 13:22]
Einen schönen guten Tag,
vielen Dank erstmal für eure Hilfe. - Flachband ist grundsätzlich eine gute Sache, weil es die sog. Zipperneigung verringert. Zipper ist das Einschneiden in das Körperrohr. Das ist sehr gut zu Wissen und wieder was gelernt. - Bei dieser Rakete brauchst Du (noch) nicht wirklich die Shockcord berechnen, aber schön, wenn Du damit schon mal Erfahrung sammelst. Irgendwann ist dass dann ein Muss... Kann nie zu früh sein, die dinge zu verstehen. Und wie du schon sagst, momentan brauch ich es noch nicht, aber wenn der Zeitpunkt gekommen ist, bin ich vorbereitet. Und es macht mir extrem viel Spaß neues zu lernen. - Zum Thema Ösen- oder Augenschrauben: Bitte darauf achten, dass das Auge verschweisst ist und nicht nur einfach gebogen. Bei schweren Raketen oder zu starken Bremskräften biegt sich sowas leicht auf. Vielen Dank für den Tipp, ich werde darauf achten. - Es gibt grundsätzlich mal zwei Arten den Motorschub in die Rakete zu bringen (oh je, nicht sehr physikalisch ausgedrückt). Zum einen mittels eines eingeklebten Ringes vor dem Motor, der diese daran hindert durch den Schub nach vorne zu wandern. Und zum anderen über einen Ring, der am unteren Ende des Motors befestigt ist und der größeren Durchmessers als das Motorrohr ist. Der hindert dann auch den Motor am vorwärts rutschen. Bei letzterem ist das Motorrohr einfach nur ein Rohr zum Einbauführen des Motors und zur thermischen Isolation. Du kannst dann Motoren unterschiedlicher Länge einsetzen, sofern sie alle den Schubring unten haben. Schon mal etwas mehr kapiert aber immer noch nicht ganz. In meinem Fall würde ich den Ring am unteren Ende des Motors bevorzugen. Allerdings weiß ich noch nicht, worauf zu achten ist. Da es bestimmt verschiedene Größen und Varianten gibt. Ich habe jetzt auch meine Konstruktion etwas abgeändert und das Motorrohr etwas länger gemacht. Somit kann ich dann auch mit unterschiedlichen Motoren fliegen. Mit dem Thema muss ich mich aber noch mehr auseinandersetzen, da steckt noch etwas der Wurm drin. - Retention. Der Motor sitzt ja mehr oder weniger locker im Motorrohr. Wenn nun eine Kraft auf den Motor wirkt, die ihn nach hinten schieben will, dann wird sich der Motor dorthin bewegen, also aus dem Motorrohr raus. Die Kraft kann z.B. der Öffnungsschock des Fallschirms sein oder aber die Zündung der Ausstossladung, die an den meisten Motoren angebracht ist. Ersteres ist nur blöd, weil der Motor dann weg ist (kann teuer werden), letzteres verhindert meist zuverlässig, dass sich genügend Druck in der Rakete aufbaut um den Fallschirm herauszubekommen. Als Retention für kleine Motoren ist meist ein einfacher Federstahl oder Klammer genutzt. Bei größeren gibt es unterschiedlichste Systeme. Allen gemein ist jedoch, dass sie mittels Formschluss den Motor daran hindern nach hinten zu rutschen... Auch wie eins oben drüber, leider noch keine Vorstellungskraft wie das ganze funktioniert und was dazu gebraucht wird das es funktioniert. - Tja, lange Körperrohre und Befestigungen unten... Immer wieder gerne ein Problem. Es gibt aus meiner Sicht zwei Hauptlösungen dafür: 1. Permanente Installation der Shockcord da "unten", so dass man nach Bau der Rakete nicht mehr dran muss und 2. Einbau einer Trennstelle dort "unten", die dann verschraubt oder sonst wie fest gehalten wird, damit die Rakete sich dort nicht öffnet. Methode 1 hat den Nachteil, dass man die Shockcord nicht mehr wechseln kann, die zweite halt, dass es zusätzliche Bauteile und damit Gewicht sehr tief unten hat. In dem Fall habe ich mich für Lösung 1 entschieden, die permanente Installation. - Uiii. T2T Glasfaser bei der Rakete... Ich erkenne, dass Du einen Versuchsträger bauen willst, Versuchsträger für Deine Baukunst bzw. Baumöglichkeiten. Aus technischer Sicht ist das sehr großer Overkill für diese Rakete. Selbst L3-Raketen kommen oft ohne aus. Ich weiß das mein Vorhaben für diese Rakete ein sehr großer Overkill ist. Aber wie du schon schreibst, es soll ein Versuchsträger werden. Es soll Spaß am Planen und Bauen machen und mich herausfordern. Dieses Gefühl im ersten Schritt zu Planen und anschließen festzustellen ob die Rakete fliegt und heil wieder runterkommt reizt mich extrem. - Ausstossladungen: Du erklärst prima ein sog. Dual-Deployment mittels Elektronik. Will sagen, Du nutzt die Ausstossladung des Motors nicht. Eigentlich alle Motoren unterhalb von 75mm Durchmesser haben eine Ausstossladung vorgesehen. Bei A-D ist die meist irreversibel eingebaut, Du kannst die nicht entfernen (Ausnahme sind sog -0 Motoren, die haben keine). Bei allen Reloadables füllt man das Schwarzpulver nachträglich ein oder lässt es halt bleiben :-). Bei Deiner Rakete ist es vielleicht keine schlechte Idee die Motorladung als Backup zu nutzen, so dass wenigstens die Haupttrennung erfolgt, falls die Elektronik oder der Zünder versagt. Dann werde ich die Motorladung als Backup nutzen. Allerdings habe ich dazu eine Frage. Du schreibst, dass die Haupttrennung erfolgen würde falls die Elektronik oder Zünder versagt. Die Haupttrennung würde erst in der zweiten Trennung erfolgen oder sehe ich das falsch? Weil im unterem Rohr ja der Apogee Fallschirm gedacht ist. PS: Wenn Du so in dem Tempo und "Lernwillen" weiter machst haben wir Dich bald als HighPowerflieger :-) Natürlich will man ganz hoch hinaus und gerade bei diesem Hobby. Mir ist aber wichtig, auch zu verstehen was ich da tue. Man braucht auch eine gewisse Erfahrung Raketen zu bauen, die auch funktionieren. Da bin ich noch weit entfernt aber ich habe schon mal die richtige Richtung. Mir macht es auf jeden Fall extrem viel Spaß. Ich wünsche euch allen noch viel Spaß beim RJD 2023 die anwesend sind. Nächstes Jahr bin ich auch dabei. Mein erster Flugtag wird in Manching sein. Angemeldet bin ich schon und Hotel ist auch gebucht. Freue mich schon sehr darauf ein paar von euch kennenzulernen. Schöne Grüße Thomas |
Thomas FD
Raketenbauer Registriert seit: Mai 2023 Wohnort: Fulda Verein: AGM Beiträge: 121 Status: Offline |
Beitrag 7655671
[19. Mai 2023 um 13:24]
Kleine Korrektur:
-0 Motoren ( zumindest bei Klima) haben eine Ausstoßladung mit Verzögerung 0 Sekunden -P Motoren (P wie plugged) haben keine Ausstoßladung Danke Achim Schöne Grüße Thomas |
Thomas FD
Raketenbauer Registriert seit: Mai 2023 Wohnort: Fulda Verein: AGM Beiträge: 121 Status: Offline |
Beitrag 7655672
[19. Mai 2023 um 13:29]
Ein Tool um Sinkgeschwindigkeit bzw. Fallschirmdurchmesser zu berechnen findest du im Archiv oder mal nach "chute maker" im Netz suchen.
Das Programm spikt dann auch gleich mal das Schnittmuster aus wenn du selber nähen willst. https://www.raketenmodellbau.org/archive?action=viewgroup&groupid=85104 Danke Andreas. Ich habe zwar noch nie genäht, aber dann wird halt auch das gelernt. Auch eine tolle Herausforderung. Und es macht auch glaube ich deutlich mehr Spaß mit einem selbst genähten Fallschirm zu fliegen als mit einem gekauften, oder vielleicht auch nicht das muss ich herausfinden. Schöne Grüße Thomas |
Thomas FD
Raketenbauer Registriert seit: Mai 2023 Wohnort: Fulda Verein: AGM Beiträge: 121 Status: Offline |
Beitrag 7655673
[19. Mai 2023 um 13:55]
Dank der Hilfe von euch, war ich in der Lage meine Konstruktion noch etwas anzupassen und zu verbessern.
Für diese Rakete sind folgende Motoren geplant: Aerotech F40-4W 29 mm (Erstflug) Aerotech H180W-14A 29 mm Beide Motoren liegen in dem 10 % - 15 % Druckpunkt und Schwerpunkt Bereich (wie ich von Oliver gelernt habe, vielen Dank nochmal dafür). So sieht die Konstruktion in der OpenRocket Software aus. Wenn euch was auffällt, würde ich mich über Feedback freuen. Schöne Grüße Thomas |