Ed Rocket
Anzündhilfe
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Habe im Forum gesucht und einen Thread dazu gefunden, allerdings idh glaube ich meine da was anderes. Also auch auf die Gefahr hin, dass dies schonmal behandelt wurde:
Hat schon mal jemand darüber nachgedacht, die Stabilität der Druckbehälter durch Gegendruck zu erhöhen? Stellt euch einen kleine PET-Flasche in einer größeren vor. Wird die große auf 5 bar gepumpt kann man die innere auf 10 bar bringen, aber es fühlt sich für die Flasche nur nach 5 bar an.
Die Umsetzung ist aber schwierig und setzt entweder passende Flaschen vorraus oder eine gute Werkzeugsammlung und Knowhow in der Materialbearbeitung. Was ich bisher im Forum gesehen habe könnte ich mir vorstellen, dass es jemand hinbekommt
Schwierig wird vorallem ein Ventilsystem und das Endstück. Es muss schließlich, dafür gesorgt werden, dass sich die innere Kammer erst auf den Druck der äußeren entleert und danach erst die äußere ihren Druck verliert.
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robby2001
Gardena Master of Rocketry
Moderator
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Moin!
Versuche doch mal, auf eine PET-Flasche eine zweite draufzuschrumpfen! Dadurch erhälst du auch eine größere Wandstärke und sparst dir die Problematik mit den unterschiedlichen Drücken.
Nimm doch einfach mal eine 1-Liter Mehrwegflasche, fülle sie mit kaltem Wasser und schrumpfe dann eine 1,5 Liter Einwegflasche drüber. Vielleicht kann man sogar mehrere Einwegflaschen aufschrumpfen. Ein Versuch wäre es wert.
Gruß Robert
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Reinhard
Überflieger
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Hi,
so etwas ähnliches gibt es in der Technik. Dabei ist der innere Druckkörper geringfügig größer als der Äußere und in diesen eingepresst. Das macht aber nur Sinn wenn die Wandstärke nicht vernachlässigbar klein gegenüber der Größe des Druckkörpers ist. Das hat damit zu tun dass sich die Druckspannung nicht gleichmäßig in der Wand verteilt. Bei "dünnen" Wänden ist der Effekt aber vernachlässigbar.
In der Praxis erreichst du bestenfalls dass sich die Wandstärken addieren, bei der wahrscheinlichen suboptimalen Auslegung wird das Ergebnis aber schlechter werden als eine "dicke" Wand.
Auf der Uni bastle ich übrigens an einer Druckzelle herum die aus zwei verpressten Zylindern besteht, die soll aber auch mal so ca. 10kBar aushalten. Bei so einer Geometrie (6mm Innendurchmesser, 8mm Wandstärke) macht so ein Verbundzylinder dann auch Sinn.
Gruß Reinhard
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Gast
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Geändert von Gast am 16. Juni 2020 um 17:09
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andreasweber
Poseidon
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Wenn ich jetzt nicht noch so verschlafen wäre, dann hätte ich eventuell sogar ein Wort davon verstanden.
Gruß Andy
Meine Texte sind nach irgendeiner Rechtschreibreform verfasst! Welche weiß ich selber nicht so genau! ;-) http://www.ichwerdegooglebenutzenbevorichdummefragenstelle.com/
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Ed Rocket
Anzündhilfe
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Zitat: Original geschrieben von grünschnabel
hi
sowas bringt nichts, ausser ne dickere wand, im prinzoip kommt es nämlich nicht druafan ob man 10 0.1mm dicke zylinder mit 2mm abstand ineinederstellt, oder eine wand mit 1mm dicke hat, wobie natürlich letzteres einfacher realisierbar ist...
greez
Ich halte die Theorie, dass doppelte Wandstärke auch die doppelte Belastbarkeit ergibt für fragwürdig. Nehmen wir eine Kugel ohne Ventilöffnungen, also einen perfekt runden Druckkörper. Die Druckkräfte gehen senkrecht durch die Oberfläche von innen nach außen. Die Kraft die den Druckkörper belastet ist dadurch eine Zugspannung - anders gesagt: Der Körper möchte sich ausdehnen. Die Frage ist, ob sich die Kräfte über die Wanddicke gleichmäßig verteilen. Das stelle ich in Frage, ich glaube an den innenliegenden Atomschichten wird stärker gezogen.
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Neil
99.9% harmless nerd
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Hi,
das hängt davon ab wie elastisch das Material ist. In der realen Welt klappt das aber sehr gut das man einfach die Wandstärke verdoppelt und auch doppelt soviel Last aufnehmen.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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Ed Rocket
Anzündhilfe
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Zitat: Original geschrieben von Neil
Hi,
das hängt davon ab wie elastisch das Material ist. In der realen Welt klappt das aber sehr gut das man einfach die Wandstärke verdoppelt und auch doppelt soviel Last aufnehmen.
Gruß
Neil
Kenne mich wenig mit Materialeigenschaften aus, deswegen unterstelle ich beim Begriff Elastizität, dass für PET das Hooksche Gesetz gilt (Federgesetz). Die Karft ist proportional zur Verlängerung. Wenn ich mir nun die Formel zum Kreisumfang betrachte 2*Pi*r erkennt man schnell, dass sich der Radius absolut gesehen bei jedem Radius gleich ändert: 2*Pi*(r+x) = 2*Pi*r + 2*Pi*x => Bei jeder Schicht kommt also durch die Ausdehnung das gleiche kleine Stück Dehnung dazu. Relativ gesehen, belasted es die Innenschicht demnach stärker - der Körper müsste also von innen aufplatzen. Was bedeutet eigentlich die Wandstärke verdoppeln genau? Werden die Wandschichten auch zusammen geklebt oder nur über einander gesteckt?
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Oliver Arend
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Bei dünnen Wandstärken im Vergleich zum Durchmesser der Kugel oder des Zylinders kann die Verteilung der Zugspannungen über die Dicke der Wand als konstant angenommen werden. Das ist eigentlich bei allen Druckkörpern, die bei uns so Anwendung finden (Waras, Motorcasings), der Fall.
Interessant wird es wenn der Innendurchmesser ähnlich groß wie die Wandstärke ist, so wie Reinhard es beschrieben hat...
Oliver
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Gast
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Geändert von Gast am 16. Juni 2020 um 17:10
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