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Unregistriert
Anzündhilfe Registriert seit: Jan 1970 Wohnort: Verein: Beiträge: 0 Status: Offline |
Beitrag 8070
, Mikro-Raketen
[25. November 2001 um 15:52]
Hallo !
Ich möchte gern zur Simulation eines Lenkwaffenabschusses von eine Modellschiff die Technik der hier diskutierten Modellraketen nutzen. nun meine Frage : wie groß müssen Raketen mindestens sein ? Ich würde nämlich meine "Lenkwaffen" in möglichs vorbildgetreuen Startcontainern lagern und von dort abschießen. Selbst bei einm Maßstab von 1:50 wären diese Container immer noch ziemlich klein. Die kleinsten mir bekannten Raketenmotoren wären die MicroMaxx-Motoren. Kann man die schon alleine (also ohne jegliche Modellrakete) abschießen, oder schwirrt der Motor dann rum, wie ein losgelassener Luftballon ? Noch ein Hinweis : so ein Startkanister wäre in 1:50 ca. 10 cm lang... also nicht viel Führungsstrecke - und auf außenliegende und damit sichtbare Führungsstäbe würde ich gern (soweit es geht) verzichten. Das Raketenmodell (sofern denn nötig) wäre von der Optik her unwichtig und wahrscheinlich eh ein Wegwerfmodell (Abschuß auf einem See...). Haupsache : es fliegt einigermaßen gerade weg und braucht nur wenig Platz... Hier also die Herausforderung an alle Profi-Raketeure : wer kann mir hier weiterhelfen ?!? Gerne auch per eMail : aggi@rc-ecke.de. Hier so ein paar Ideen, die mir als Hobby-Ballistiker gekommen sind : faltbare Papier-Leitflächen... ? Führungsrohr mir Feldern und Zügen, ähnlich einem Gewehrlauf... ? Naja, reichlich naiv halt, aber ich habe auch null Erfahrung mir Raketen... Danke schon mal für die hilfe und Grusz Axel Newe |
Hendrik
Senior Pyronaut
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Beitrag 8071
[25. November 2001 um 16:01]
Hallo Axel,
faltbare Papierleitflächen sind nicht der Bringer, da sie durch ihre Wabbeligkeit nicht stabilisieren werden. Ich würde schon starre Leitflächen verwenden. Z. B. vier an der Zahl. Dann startest Du die Rakete nicht aus einem geschlossenem Rohr, sondern aus einem 4-fach geschlitzten...! Nach außen hin kann der Abschußkanister ja wieder quaderförmig aussehen. Beim Abschuß aus einem am Ende verschlossenem Kanister benötigt man viel viel weniger Führungsweg als bei einem Start an einem Leitstab! Das liegt daran, da die Rakete nicht nur durch ihren Rückstoß beschleuinigt wird, sondern zudem aus noch durch den Gasdruck, den sie hinter sich im hinten geschlossenen Kanister aufbaut. Somit ist die Startbeschleunigung in einem Kanister wesentlich höher als an einem freien Leitstab! Da sollte eine kleine Rakete auf den 10 cm schon recht schnell werden...! Ein Mikro-Max-Motor alleine ist nicht stabil zu bekommen. Wenn Deine Rakete jedoch eine Gesamtlänge von ca. 10 cm bekommt, dann paßts. Kommst Du bei Deinem anvisierten Maßstab mit 10 cm hin? VIele Grüße aus Köln, Hendrik SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 8073
[25. November 2001 um 16:32]
Bau größer! ;-)
Oliver |
Unregistriert
Anzündhilfe Registriert seit: Jan 1970 Wohnort: Verein: Beiträge: 0 Status: Offline |
Beitrag 8145
[03. Dezember 2001 um 16:32]
Moinsen !
Errstmal danke für die Antworten... @Oliver : Harhar ! Geht leider nicht, weil mein Modell dann internationalen Rüstungsverträgen zuwiderläuft... @Hendrik : Das war sch0on recht hilfreich ! So was ähnliches hatte ich befürchtet... Der Kanister wird wie erwähnt rund 10 cm lang sein, also sollte es nach Deiner Meinung klappen...? Mal konkreter : Geplant ist das alles für den Abschuß von Harpoon-"Lenkwaffen"-Modellen. Original : d= 0,34 m / l = 4,63 m. In 1:50 also d = 6,8 mm / l = 92,6 mm. Der MicroMAxx-Motor hat einen d = 6 mm und eine l = 26 mm. Damit wäre es ja fast schon möglich eine maßstabsgetreue Harpoon nachzubauen ! Aber darauf kommt es mir gar nicht an, da die "Rakete" ja eh kaum zu sehen sein wird und mit großer Wahrscheinlichkeit sowieso verloren geht. Der Harpoon-Startkanister besteht aus 4 Startrohren (l = 4,8 m entspr. ca. 96 mm / d = 0,6 m entspr. ca. 12 mm). Somit könnte man (bei ggf. geringer Verletzung des Maßstabes) ein einziges solches Modellrohr schon als Startrohr verwenden. Oder aber man nimmt den Komplex aus vier Startrohren (Außenabmessungen 1,4 x 1,4 x 4,8 m enspr. ca. 28 x 28 x 96 mm) als Außenkontur und baut in die Mitte ein funktionsfähiges Rohr ein. Damit sollte man genug Luft haben, es reicht vielleicht sogar für einen (1/2-)A-Motor ! Also gehe ich mal davon aus, daß es möglich ist. Letztes Problem bleibt die Konstruktion des eigentlichen Raketenkörpers, der aus den beschriebenen Gründen möglichst billig und einfach herzustellen sein sollte. Ein Papier-/Papp-Röhrchen vielleicht mit Leitflächen ? Aber wie und wo müssen die Leitflächen angebracht werden ? Wie groß müssen sie sein ? Ich schätze mal, ein einfaches Abkupfern der Original-Harpoon-Form reicht nicht, oder ? Grusz Axel |
Neil
99.9% harmless nerd
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Beitrag 8154
[04. Dezember 2001 um 11:54]
Hi,
ich sehe da kein Problem die Rakete nur aus Papier zu bauen. SO groß wird die ja nicht und deswegen sind die Kräfte auch nicht die größten. Man kann ja dann die Flossen mit Sekundkleber oder Harz tränken. Der Bau aus Papier hat auch den Vorteil, das man einen superdetailgetreues Finish schon mit seinem Computer und Drucker erzeugen kann. Wenn die Rakete ca. 90mm lang ist, kannst du ja alleine durch Gewicht in der Spitze die Rakete stabilisieren. Bei aufgewickelten Flossen sehe ich eher das Problem das die sich nicht gerade abwickeln und somit eine Taumelbewegung erzeugen. War zumindest schon mal bei Ding was ich gebaut hatte so. Wie sieht den der Container aus. Ist das hintere Ende zu sehen? Wenn nicht, verlängere es doch bis in den Schiffsrumpf hinein. Schränkt natürlich die Schwenkbarkeit ein. Was ist mit der Lösung? Bau die Rakete aus Papier. Nimm keinen Raketenmotor sondern nur Rauchpulver. Zünde es, laß es ein bißchen qualmen und dann ab damit mit einer kleinen Sprungfeder. Kannst du ein Bild von so einem Container sammt Rakete posten? Bis dann. Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 8157
[04. Dezember 2001 um 14:02]
Wenn die Harpoon nicht den kompletten Durchmesser des Abschusskastens hat (irgendwo müssen ja auch im Original die Flossen hin), dann kannst Du winzige Balsastückchen als Flossen ankleben, die dann auch halten, und das Teil kreuzförmig in den Kasten einsetzen, so dass es nicht umherrutscht.
Auch bei winzigen Raketen müssen die Regeln der Stabilität beachtet werden, dazu gibts Demoversionen von www.apogeerockets.com (RockSim) und www.spacecad.de (SpaceCAD). Oliver |
Unregistriert
Anzündhilfe Registriert seit: Jan 1970 Wohnort: Verein: Beiträge: 0 Status: Offline |
Beitrag 8195
[06. Dezember 2001 um 12:57]
Moin an alle !
Hier mal ein Bild des Harpoon-Startkanisters : <img src="http://www.axelnewe.de/bilder/harpoon.jpg"> |
Apoplex
Anzündhilfe Registriert seit: Dez 2001 Wohnort: Bremerhaven Verein: Beiträge: 8 Status: Offline |
Beitrag 8196
[06. Dezember 2001 um 13:17]
So, jetzt habe ich mich mal registriert... :-))
Aaaalso, das Bild seht ihr oben. @ Oliver : Die Original-Harpoon ploppt ihre Fins erst nach Verlassen des Startkanister heraus... das im Modell zu realisieren erscheint mir etwas übertrieben...! Aber die Idee mit den Führungsleisten aus Balsa (oder sonstwas) ist trotzdem Prima, das wird wohl stabiler sein als die eigentlichen Flächen (aus verstärktem Papier oder so). @Neil : Der Container steht leider (wie man sieht) frei, also ist ein unsichtbare Verlängerung nicht drin. Die Idee mit dem Rauch und der Feder halte ich auch nicht für sehr geglückt. Zwar wäre die Rauchentwicklung originalgetreuer und auch recht cool; aber ich fürchte, ich finde kaum eine Feder, die das Raketenmodell weit genug ausstößt. Selbst eine Wurfweite von 2 Metern würde bei einer Bootslänge von rund 1 Meter doch eher lächerlich wirken, oder ? Zumal die Flugbahn dann doch streng ballistisch sein wird... Aber was war das mit dem Gewicht in der Spitze... ? (Jetzt kommt wieder raus, daß ich raketisch ein völlig Ahnungsloser bin...). Banal gefragt : einfach ein Stückchen Blei in die Spitze und gut iss ? Oder muß das penibel ausbalanciert werden ? @Alle : Mit SpaceCAD hatte ich schon mal rumexperimentiert, aber da kamen nur "besoffene" Flugkurven heraus - wenn man die überhaupt "Kurven" nennen will. Liegt vielleicht daran, das man den Abschuß aus einem geschlossenen Behälter (und den damit größeren Schub) nicht berücksichtigen kann ? Oder bin ich einfach zu unerfahren im Raketendesign ? Und in diesem Falle (*bettel bettel*) : wer traut sich zu, eine flugfähige Mikro-Rakete zu designen und würde das für mich machen ? Müßte doch eine Herausforderung für jeden ambitionierten Raketeur sein, oder ? (*ansporn*) Grusz Axl |
Oliver Arend
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Beitrag 8225
[07. Dezember 2001 um 13:37]
Nimm SpaceCAD, simuliere eine Rakete mit den gewünschten Dimensionen (es empfehlen sich MicroMaxx Motoren), und wenn das Verhältnis SPP stimmt (SpaceCAD meldet das), ist alles ok. Dann fliegt die Rakete auch immer geradeaus. Wenn die Rakete nicht schwerer als vielleicht 10 g ist wird sie mit einem MicroMaxx auch vernünftig fliegen, da die Rakete ja auch nicht senkrecht startet.
Führungsleisten meinte ich nicht, ich meine schmale Balsaflossen statt entrollende Papierflossen. Hab das aber eben gerade mal durchsimuliert, das wird leider nichts, da die stabilisierende Wirkung der Flossen zu klein ist... Ich könnte mir aber vorstellen, dass man wie bei der Gleiterbergung (z.B. Estes Tomcat) einen Mechanismus zum Entfalten von Flossen bauen kann. Auch in der Größe. Oliver |
andi
Drechsel-Lehrling Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: D, 76297 Stutensee Verein: Beiträge: 76 Status: Offline |
Beitrag 8240
, Stabilisierung- mit "Schnur"?
[08. Dezember 2001 um 00:56]
Könnte man nicht ne Stabilisierung wie bei Feuerwerksraketen machen, nur statt Stab einfach ne Schur dranhängen die als Wetterfahne dient und stabilisiert? Es sollen ja wohl keine Zielübungen bei rauskommen nur etwa geradeaus und die Schnur (etwas Stahllitze vom Fesselflugzeug oder Kevlar am Anfang) könnte man mit Schutzschirm im Rohr oder mit geschlitztem Rohr auch daneben verdeckt lagern. Eventuell in Kombination kurzer Rakkörper mit Gewicht vorn und Schnur hinten. Damit könnten dann alle 4 Rohre "aktiv" sein.
Ich hab nur keine Microtreiblinge sonst würde ich das mal aus nem Papprohr testen. |