Zitat:
Original geschrieben von Erwin Behner
Der Meinung bin ich nicht. Ich würde dir Recht geben wenn der Timer das einzige System wäre mit dem ausgelöst würde. Es ist jedoch nur als Backup gedacht!
Bezüglich starker Aufwinde. Es gibt meines Wissens zwei Gründe für Aufwinde: Thermik und Aufgrund eines Hangs/Hügels. Ich halte es für ausgeschlossen, daß sich die Rakete mit einem kleinen Vorfallschirm längere Zeit in einer Thermikblase aufhält, sodaß mehr als 2-3 Sekunden Verzögerung auftreten können. Beim Hang kriegt auch der Barometrische Höhenmesser etwas Schwierigkeiten und kann zu früh oder zu spät auslösen.
Kommen wir zu einem zu starken Motor. Wie stark muß denn die Motorleistung darüberliegen und wie wahrscheinlich ist so eine derartige Abweichung? Meist wird die angegeben Leistung ja eher unterschritten.
Auch beim cw-Wert ist die Frage wie stark müßte dieser vom tatsächlichen Wert abweichen, damit eine derartige Abweichung auftritt. Wenn man einige Modelle berechnet und geflogen hat bekommt man die Werte sehr schnell ein gefühlr für die Richtige Dimensionierung.
Mein Fazit: Der Timer macht Sinn wenn er nicht als alleiniges Auslösesystem verwendet wird und das ist hier ja der Fall.
Hi Erwin,
wir gehen von unterschiedlichen Erfahrungen aus und haben unterschiedlichen Bilder im Kopf, daher kommen wir zu unterschiedlichen Einschätzungen.
AT HPR-Motoren duerfen bis zu 20% Abweichung vom Soll haben.
Gipfelhoehen von 1 - 2 Km sind normal.
Geschwindigkeiten von knapp an Mach1 sind auch kein Problem.
Von derartigen Raketen ausgehend sage ich:
Schon Veraenderungen am CW-Wert von 0,5 machen sich in der Endabrechnung in vielen Sekunden bemerkbar.
Je hoeher die Gipfelhoehe, desto staerker die Effekte.
Ich habe ein System (G-Switch, Barometrisch und Timer).
Wenn ich jetzt den worst case annehme, dann habe ich:
Einen staerkeren Motor als angenommen, mehr Hoehe als angenommen, weniger sinken am drogue als angenommen und damit fuer den Timer viele Sekunden zu fruehe Auslösezeit für den Hauptfallschirm. Dieser Öffnet jetzt auch noch im Bart und ist größer dimmensioniert als fuer 4 Meter sinken.
--> Sehr weit laufen.
Jetzt nehmen wir mal den Timer dazu.
Wie kann ich den Timer einstellen: Ich muss ihn auf Mainhoehe + 2 - 3 Sekunden einstellen.
Wenn ich also einen schlechten Motor und Cw zu optimistisch eingeschaetzthabe ist das Modell schon wieder am Boden bis der Timer kommt.
Im 'besten' Fall - siehe oben.
Wenn ich also den Timer verwende, dann im ueberschaubareren Bereich und das ist die Auslösung des Vorfallschirms.
Daher Timer auf Gipfelhoehe + 2 Sekunden.
Da ist er wesentlich dichter am Tatsaechlichen als bei der Main Ausloesung.
Des weiteren: Da der Timer in Bestandteil des Bordcomputers ist, ist ein Gesamtausfall wahrscheinlicher (Hauptausfallgrund ist wohl Saft/Armingprobleme) als nur der Ausfalls des barometrischen Teils. Je nach Bauart ist aber dann auch die Drogueausloesung schon gestoert und ich wuerde hier den Timer wesentlich dringender brauchen.
Denn wenn der Vorfallschirm kommt, funktioniert der barometrische Sensor.
Als einzigen Backup der etwas taug ist deshalb ein 2. barometrischer Bordcomputer zu sehen.
Mainsystem RDAS, Backup Perfectflite und den Timer des RDAS als Backup fuer den Vorfallschirm.
Gruss Johannes