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Blackpuma
Epoxy-Meister Registriert seit: Jul 2006 Wohnort: Graz Verein: Beiträge: 374 Status: Offline |
Beitrag 124699
, Höhe und Bergung
[06. Juli 2007 um 08:07]
Hallo Board!
Wie hoch kann eine Rakete fliegen um diese noch zu bergen? Verglüht die irgendwann oder bleibt die ab einer gewissen höhe oben?! Also ich rede nicht von "normalen" Modellraketen. *g* LG Blackpuma Einmal Weltraum und zurück! http://www.modellraketen.at http://wiki.modellraketen.at |
Zaphod
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Beitrag 124701
[06. Juli 2007 um 08:49]
Bei ballistisch fliegenden Höhenforschungsraketen innerhalb unserer Atmosphäre und auch die, die unsere Atmosphäre zwischenzeitig verlassen, werden mit Fallschirmen geborgen. Das geht, da die Geschwindigkeiten im Verhältnis zu orbitalen Geschwindigkeiten sehr klein sind und somit weniger Reibungswärme beim atmosphärischen Durchgang entsteht.
Gruß Marco |
Blackpuma
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Beitrag 124703
[06. Juli 2007 um 09:23]
Und wie hoch wäre das dann?
Bis wohin geht die Atmosphäre? http://www.modellraketen.at/index.php?option=com_content&task=view&id=24&Itemid=38 LG Blackpuma Einmal Weltraum und zurück! http://www.modellraketen.at http://wiki.modellraketen.at |
Neil
99.9% harmless nerd
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline |
Beitrag 124705
[06. Juli 2007 um 09:38]
Hi,
so eine Frage habe ich mir auch schon mal gestellt. Der Punkt Zitat: finde ich sehr interresant. Die ersten Mercury Flüge waren suborbital genau wie Space Ship One. Bei Mercury bin ich mir nicht sicher, aber Space Ship One hatte kein Hitzeschild. Mercury war ja auch für orbitale flüge ausgelegt und benötigte ein Hitzeschild. Es gab aber auch Flüge mit der X-15 auf Mach 6,7. Die Struktur mußte dabei vor Hitze geschützt werden und hat trotzdem noch sehr stark gelitten. Bei einem Raketenstart der senkrecht ausgeführt wird um serh hoch zu kommen, ist nicht umbedingt eine orbitale Geschwindigkeit nötig. Da aber die Rakete genauso schnell herunter kommt wie sie hoch geflogen ist, müßte die thermische Belastung beim Start genauso groß sein wie bei der Landung. Wir haben zwar eine Beschleunigungsstrecke, da aber sehr große Booster verwendet werden, wird das Beschleunigen wohl schneller von statten gehen als das abbremsen. Ich frage mich in diesem Zusammenhang auch, ob große Fallschirme in großer Höhe eingesetzt werden um sanft zu bremsen, oder ob in niedriger Höhe erst kleine und dann große eingesetzt werden? Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Zaphod
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Beitrag 124708
[06. Juli 2007 um 10:00]
Die Dichte ist in den oberen atmosphärischen Schichten sehr klein, somit müßte es theoretisch auch mit nem großen Schirm funktionieren. Das Problem dürfte da eher die Abdrift durch Winde sein.
@Blackpuma: Atmosphärenende liegt wahrscheinlich bei ca. 100km Höhe, wenn das Weltall anfängt. Was nicht heißen soll, das da nicht noch ä bißl nachweisbare Restatmosphäre vorhanden sein könnte. Gruß Marco Geändert von Zaphod am 06. Juli 2007 um 10:15 |
Turambar
SP-Schnüffler
Registriert seit: Jun 2005 Wohnort: Österreich Verein: Beiträge: 874 Status: Offline |
Beitrag 124711
[06. Juli 2007 um 10:32]
Zitat: So lange du nicht Fluchtgeschwindigkeit (~11km/s = ~40.000km/h) fliegst, wird deine Rakete !immer! (früher oder später) auf die Erde zurückfallen. Das gilt natürlich nur für Objekte, die keinen Dauerhaften Antrieb besitzen. Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: Die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden. - Wernher Freiherr von Braun http://are.modellraketen.at MfG Stefan |
Zaphod
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Beitrag 124714
[06. Juli 2007 um 11:21]
Nahezu jeder Orbit im All ist bedingt stabil und besitzt somit ne permanente Drift.
Das stetige absenken aus der Parkbahn (Auch LEO genannt) in 200km Höhe bis zum verglühen in der Erdatmosphäre, dauert ca. ein paar Tage. Beim GSO (ca.36000km) sind das ein paar Millionen Jahre. Gruß Marco Geändert von Zaphod am 06. Juli 2007 um 11:22 |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 124727
[06. Juli 2007 um 15:32]
Ich hab am Mittwoch von einem Ingenieur des DLR einen Vortrag über das "Shefex"-Projekt gehört, da ging es um die Erprobung von Hitzeschutzsystemen. Die haben das Ding mit einer Höhenforschungsrakete von Andoya (Norwegen) aus auf einige hundert Kilometer gebracht, beim Wiedereintritt hatte das Teil ungefähr Mach 6 bis 7 drauf, und die Hitzeschutzsysteme konnten sehr gut erprobt werden, die höchsten gemessenen Temperaturen lagen bei rund 1600 K wenn ich mich recht entsinne. Beim Wiedereintritt wird die Rakete stark gebremst, und dann ein dreistufiges Fallschirmsystem ausgeworfen. Der erste Schirm dürfte bei Überschall kommen, so Mach 2 schätze ich. Leider ist er da nicht genauer drauf eingegangen, außer dass der Hauptschirm bereits am Anfang ausgeworfen wurde... der Schwimmkörper hing ebenfalls am Schirm und so liegt Shefex nun in 2700 m Tiefe vor der norwegischen Küste. Wer suchen möchte kann die Koordinaten vom DLR bekommen.
Es ist also bedingt durch die Wiedereintrittsabbremsung möglich, eine Rakete aus jeder beliebigen Höhe per Fallschirm zu bergen. Neil, SS1 wurde mW ablativ gekühlt, die heißesten Stellen wurden sozusagen abgebrannt, der Rest wurde nicht besonders heiß. Oliver |
Zaphod
Epoxy-Meister Registriert seit: Feb 2007 Wohnort: Alsbach-Hähnlein Verein: TU-Darmstadt Beiträge: 425 Status: Offline |
Beitrag 124867
[08. Juli 2007 um 19:27]
Servus Oliver
Ist denen die Rakete nach dem Wiedereintritt abhanden gekommen? Gruß Marco |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 124895
[08. Juli 2007 um 21:47]
Nein, die hatten reichlich Telemetrie und auch Live-Video-Downlink bis die Rakete hinter der Erdkrümmung (von der Bodenstation aus gesehen) verschwandt. Der Grund des Verlustes war der abgerissene Fallschirm.
Oliver |