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Neil

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Neil

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Beitrag 6725905 , Kleines mit großem Werkzeug herstellen! [Alter Beitrag31. Januar 2008 um 11:18]

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Hi,

ab und zu wird ja diskutiert, ob man ein Werkzeug, wenn man es anschaft, nicht ein paar Nr. größer kaufen sollte um Reserve nach oben zu haben. Evtl. tritt dann das Problem auf, das man kleine Dinge nicht mehr herstellen kann.
Ich habe das jetzt mal machen müssen. Meine Drehbank ist etwas größer als normal in einer Hobbywerkstatt gefunden wird. Sie macht so Durchmesser bis ca. 300mm und Längen bis 860mm. Bauen mußte ich für ein Motorenprojekt was ganz kleines. Eine rohrverschraubung mit einem M5 Gewinde. Ich wollte ein 3mm Rohr in einem Flansch befestigen. Da wegen N2O kleben nicht ging, muß das also rein aus Alu gebaut werden. Dazu noch dicht. Okay, dachte ich, eine Klemmringverschraubung oder ähnliches muss her. Das hat ein paar Versionen gedauert, aber jetzt klappt es.



Man sieht das 3mm Rohr, die Überwurfmutter und die M5 Schraube wo das Rohr dran soll. Damit das ganze abdichtet, habe ich auf der Rohrseite der Schraube einen kleinen Konus gedreht, der genau ins Rohr paßt, aber am Ende hin dicker wird. Durch leichtes wackeln beim rauf schieben weitet sich das Rohr am Ende auf.
Die Überwurfmutter hat eine 3mm Bohrung die genau über das Rohr paßt. Innen hat sie ein M5 Gewinde für die Schraube. Durch die Durchmesserdifferen entsteht innen eine Stufe, die beim aufschrauben der Mutter das Rohr gegen den Konus prest und sich selber ins Rohr. Das ganze muss mit Gefühl passieren, da alles aus lu ist und nach ganz fest kommt ganz ab!
Montiert sieht alles so aus:



Ich habe der Schraube und der Mutter noch Schlüsseweiten verpaßt um es evtl. mit Werkzeug anziehen zu können, aber mit den Fingern scheint es schon dicht zu sein.
an der Mutter kann man auf der Schraubenseite eine Abstufung sehen. Da kommt ein 6x1 mm O-Ring aus Viton drauf. Das Ganze wird dann komplett gegen die Stirnseite des Flansch geschraubt bis der O-Ring abdichtet. Somit sollte daa Rohr erfolgreich dicht an den Flansch angeschlossen worden sein.

Ich habe schon lange überlegt mir nicht evtl. noch eine zweite kleine Drehbank zuzulegen. So eine Uhrmacherdrehbank. Ich denke aber das dies mit das kleinste war was ich bis jetzt gedreht habe und es wohl auch nicht mehr kleiner wird. Platz habe ich auch keinen für eine zweite Drehbank. Das hier zeigt aber auch, das es möglich ist mit großem Werkzeug kleine Werkstücke zu bearbeiten.

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


FabianH

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Beitrag 6725914 [Alter Beitrag31. Januar 2008 um 20:20]

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Ich habe ein ähnliches Problem:
Ich baue gerade ein Gießwerkzeug, also eine Form. Nun muss ich da einige Nuten fräsen und dann kauft man halt mal ein-zwei gescheite Fräser. Wenn ich nun einen kleinen Fräser kaufe, kann ich zwar feinste Nuten fräsen, aber bei größeren Flächen dauert es ewig, und sieht unschön aus. Ein großer Fräser bringt eine schönere Oberfläche, schafft mehr Material weg, aber ist halt nicht für Feinheiten geeignet. Für Radien brauche ich auch noch einen extra Fräser, da ich sonst Probleme bei der Entformung bekomme.
Und gescheite Fräser kosten halt. Zudem muss ich zwischen Alu- und Standart-Fräsern wählen, denn normale kleine Fräser verkleben schnell bei meiner Alulegierung, können aber halt auch Stahl fräsen, wo eine Alu-fräser versagt.

Egal ob großes Werkzeug für Kleinteile, oder ob kleines Werkzeug für Großteile. Alles hat da Vor- und Nachteile.

MfG Fabian

Geändert von FabianH am 31. Januar 2008 um 20:23

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